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Die fotografische Arbeit «Nostalgie» taucht in die flüchtige Welt der Kindheitserinnerungen ein und stellt sich der Frage nach Realität und Konstrukt unserer Wahrnehmung.

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Die Polaroid-Strecke ist mit einer eingens entwickelten Belichtungstechnik während zwei Jahren langsam entstanden. Dabei haben ausgewählte Fotografien aus alten Kindheitsalben mehrere Transferschritte zwischen analog und digital durchlaufen und wurden schliesslich in absoluter Dunkelheit im Labor auf das Trägermaterial gebracht.
Die abstrahierten Ergebnisse nähern sich damit fragmentarischen Erinnerungsmomenten an, während sie sich vom Ursprungsmaterial inhaltlich wie auch formal entfernen, sich auflösen und eine beinahe malerische Oberfläche erhalten. Dabei stellen sie nicht nur in Frage, wie wir uns erinnern, sondern auch wie stark eine Fotografie einen Moment wahrheitsgetreu festzuhalten vermag.
Die einzige Realität, an die wir uns mit einer gewissen Sicherheit klammern können, ist die des präsenten Moments, eines winzigen Moleküls auf einem Kontinuum an gespeicherten und werdenden Erinnerungen. Wie auch eine Fotografie handelt es sich dabei nur um eine schwache Reflexion dessen, was wir als Realität wahrnehmen. Wenn sich unsere Erinnerung aber immer wieder neu zusammensetzt; nach welcher Realität sehnen wir uns, wenn wir an schöne Momente zurückdenken?

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Diese Arbeit wurde 2018 erstmals in Basel, CH ausgestellt und von einer Publikation begleitet und war 2021 im Rahmen des Fotografiefestivals Présence(s) Photographie in Montélimar, FR im Öffentlichen Raum zu sehen.

Wir sprechen ein ganz herzliches Dankeschön an das Festivalteam und insbesondere an Tristan Zilberman aus, der die Ausstellung gedruckt und aufgehängt hat.

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